Vortrag mit anschließender Diskussion von Vortrag von Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl (Emeritus der Universität Trier)

Am Anfang des Vortrags steht die Frage, wie China hier wahrgenommen wird. Das China-Bild in Deutschland könnte zurzeit schlechter kaum sein – es gilt als das neue „Reich des Bösen“ – eine „Gelbe Gefahr“ 2.0. Allerdings steht diese Sicht in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Wissen über China hierzulande, das über wenige stereotype Vorurteile kaum hinausreicht.

In einem Perspektivwechsel wird der Blick auf die Welt von China aus gerichtet, wodurch ganz andere Themen in Sicht geraten – so der „chinesische Traum“, die „nationalen Kerninteressen“ sowie die Rolle Chinas bei der UN. Ein blinder Fleck der Wahrnehmung bildet dabei die Rolle der USA. Die Rivalität zwischen den beiden Großmächten USA und China wird in ihrem geopolitischen Kontext beleuchtet. Diese betrifft kontroverse Themen wie die Menschenrechte und Konfliktherde wie Xinjiang, Taiwan, Hongkong und das Südchinesische Meer, die alle in ihren historischen Kontexten vorgestellt werden.

Der Ausblick ergibt, dass von China weniger Gefahr für den Weltfrieden ausgehen dürfte als von den USA. Die Fortführung einer amerikanischen „Eindämmung“ Chinas, die globale Blockbildung durch die USA sowie das Schaffen eines neuen Feindbildes sind nämlich Merkmale einer auf Festigung der US-Hegemonie ausgerichteten und somit konfliktträchtigen Politik. Chancen lägen hingegen in der Erkenntnis, dass Frieden, Sicherheit und Wohlergehen nur gemeinsam zu erreichen sind, und zwar durch eine Politik der Gegenseitigkeit, des Dialogs auf „Augenhöhe“ und der respektvollen Anerkennung des Anderen. Es wäre eine Politik gefragt, die weg führt von Konzepten einseitiger Sicherheit hin zu Leitideen „kooperativer Sicherheit“.


Über den Referenten:

Karl-Heinz Pohl, geboren 1945 in Saarlouis. Studium der Sinologie, Japanologie und Kunstgeschichte an den Universitäten Hamburg, Bonn und Toronto (Kanada). 1982 Ph.D. in East Asian Studies an der Universität Toronto. 1987 – 1992 Professor für chinesische Literatur und Geistesgeschichte an der Universität Tübingen. 1992 – 2012 Professor für Sinologie an der Universität Trier.
Arbeitsgebiete: chinesische Geistesgeschichte, Ethik und Ästhetik des modernen und vormodernen China, interkulturelle Kommunikation und Dialog zwischen China und dem Westen.


Die Veranstaltung findet im Rahmen der GDCF Aktionstage 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen China und Deutschland statt.
该活动是在杜塞尔多夫德中友协活动周的范围内进行的,即中德建交50周年。

Am 11.Oktober 1972 unterzeichneten der damalige Außenminister der BR Deutschland Walter Scheel und sein chinesischer Kollege Ji Pengfei in Beijing das Protokoll zur Aufnahme der Diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Wir nehmen das Jubiläum „50 Jahre Diplomatische Beziehungen BR Deutschland – VR China“ zum Anlass, um während der “China Tage Düsseldorf” dieses Datum mit vielen Veranstaltungen und Aktivitäten zu würdigen.

1972年10月11日,时任德意志联邦共和国外交部长的Walter Scheel和他的中国同事姬鹏飞在北京签署了两国之间建立外交关系的议定书。
我们以纪念中德建交50周年为契机,将在 “杜塞尔多夫中国节 “期间通过许多事件和活动来纪念这个日子。


VERANSTALTUNGSDATEN / 活动详情:

Datum / 日期: Mittwoch, 21.09.2022
Zeit / 时间: 19:00 Uhr
Kosten / 费用:
Ort / 地点: Haus der Universität (Seminarraum 2), Schadowstr. 14, 40212 Düsseldorf


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