GDCF-Reisebericht 2014

von Petra Kemper

„Meine lieben Gäste“
Fünfzehn Tage China aus der Sicht eines Chinaneulings

Fünfzig Minuten vor der eigentlichen Landezeit erreicht unsere 15köpfige Gruppe Beijing, wo wir von unserem „Reisebuddha“ Michael Ruhland begrüßt werden. Nach einem kurzen Aufenthalt geht es direkt weiter in die Partnerstadt Düsseldorfs Chongqing.
Dort werden wir von der freundlichen Frau Zhang vom örtlichen Reisebüro begrüßt. Es ist schon abends und so führt sie uns zunächst in ein typisches Restaurant. Wie auch in den folgenden Tagen werden wir mit den Köstlichkeiten des Landes verwöhnt. Wir lernen die verschiedensten Gemüsesorten und schmackhafte Fleischgerichte kennen, die wir gerne probieren. Selbstverständlich mit Stäbchen. Auch einem Neuling wie mir, gelingt es nach einiger Zeit, auf diese Weise meinen Magen zu beruhigen. Anlässlich des offiziellen Empfangs durch die Chongqing Municipal Foreign and Overseas Chinese Affairs Office lernen wir dann auch noch den typischen Hot Pot kennen. Ein dem Fondue ähnliches Essen mit scharfer Soße.
Unser Reisebuddha verliest das Grußwort des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Thomas Geisel, dem es eine Ehre ist, die Schirmherrschaft über die diesjährige Chinafahrt der GDCF Düsseldorf e.V. zu übernehmen. Zum zehnten Mal jährt sich heuer die Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags zwischen der Landeshauptstadt und der pulsierenden Metropole am Yangtse. Wir sind quasi das Vorauskommando, da der OB und seine Begleiter nur wenige Tage nach uns hier eintreffen werden.

Chongqing, liegt in der Provinz Sichuan und ist eine moderne Industriestadt, die die Fläche etwa von Bayern einnimmt. Wie in vielen Städten auf der Fahrt, sehen wir in riesige Neubaugebiete mit mindestens dreißigstöckigen Hochhäusern, mehrspurigen Straßen und Bauarbeitern, die bis tief in die Nacht arbeiten.
In der Altstadt Ciqikou sehen wir die überquellenden Geschäfte mit Kunsthandwerk, Dingen für den täglichen Bedarf, Garküchen und Verkaufsstände mit Süßigkeiten. Das vielfältige Angebot und das rege Treiben werden wir auf der vor uns liegenden Reise auch in den weiteren Städten vorfinden. Nach einer wunderschönen abendlichen Lichterfahrt auf dem Jialing, der in den Yangtse mündet, müssen wir uns auch schon von Chongqing verabschieden. Mit dem Hochgeschwindigkeitszug geht es in die Hauptstadt der Provinz Sichuan.

In Chengdu erwartet uns Herr Wu, unser neuer und ständiger Reiseleiter mit den Worten: „Meine lieben Gäste“ und dem Bus, der uns von nun an durch die autonomen Tibetanischen Gebiete Abba und Ganan und die Provinzen Gansu und Qinghai bringen wird. Hatten wir in Chongqing noch Sonnenschein, so wird der Regen in den nächsten Tagen unser Begleiter, was der hervorragenden Stimmung keinen Abbruch tut. Herr Wu hat in den kommenden Tagen immer wieder damit zu kämpfen, die Gruppe zusammenzuhalten. Sind doch viele „old China hands“ mit dabei, die gerne einmal abseits des offiziellen Wegs auch mal in eine Seitenstraße oder Seitenhof abbiegen. Schließlich erkennt auch er, dass ein wenig Freiraum weniger Stress für ihn bedeutet.
Auch in Chengdu werden wir auf das herzlichste von der Sichuan Provincial People’s Association for Friendship with Foreign Countries empfangen und mit einem exquisiten Abendessen, bei dem viel gelacht wird, empfangen.

Dank des ausgezeichneten Fahrers erreichen wir diverse Klöster, wie das der Schwarzen Ziege, das Taktsang , das Labrang Kloster, das Longwu Kloster und noch einige mehr. Vorbei an einer wunderschönen Landschaft kommen wir in grandiose Naturschutzgebiete und verschiedene Städte für Shoppingtouren. Zuviel möchte ich an dieser Stelle nun doch nicht verraten, möchte daher den geneigten Leser dazu einladen am 11. März 2015 um 19:30 in Die Brücke der VHS zu kommen, dann wird unsere Reise nochmals bildgewaltig in Szene gesetzt.
Was mich erstaunt, sind die vielen interessierten Chinesen in den Naturschutzgebieten. Einen ganzen Tag verbringen wir in Jiuzaigou und in einer Panda Aufzuchtstation und immer werden wallfahrtsähnlich selbst ältere Familienmitglieder in die mancherorts über 3.000 m hoch liegenden Bergregionen mitgenommen, um die Naturschönheiten bewundern zu können.
Während der Reise sorgt Herr Wu mit Harmoniepausen und einheimischen Restaurants für unser leibliches Wohl. Wenngleich anfangs seine Gruppenführung auf chinesische Art den ausgeprägt individuellen Bedürfnissen der Gruppe nicht immer Rechnung trägt. Aber er bemüht sich sehr uns sein Heimatland zu zeigen und näher zu bringen. Spätestens bei den knuffeligen Pandas im Aufzuchtzentrum, den beeindruckenden buddhistischen Klosterkomplexen und den grandiosen Landschaften ist es ihm vollends gelungen.

Nach fünfzehn Tagen heißt es für den größten Teil der Gruppe Abschied nehmen, während einige noch drei Tage in der Hauptstadt Beijing verweilen. Ich glaube, wir alle haben unvergessene Eindrücke gewonnen. Einmal durch das abwechslungsreiche und besondere Programm und zum anderen durch die Erlebnisse mit den Besonderheiten der chinesischen Kultur.

Dieser Reisebericht ist auch in der Drachenpost (Ausgabe 93) zu finden.